KOPFLÄUSE
Wenn die Kopfhaut juckt...
Unser Thema: Kopfläuse
Nahezu jede Familie mit Kindern ist irgendwann von Kopfläusen betroffen. Gerade im Kindergarten und in der Volksschule treten die kleinen Plagegeister mittlerweile zu jeder Jahreszeit auf. Eine wirkliche „Hochsaison“ für Läuse gibt es längst nicht mehr. Obwohl Kopfläuse komplett ungefährlich sind, sind sie doch sehr lästig und unangenehm. Immer noch denken viele Menschen, dass Kopfläuse etwas mit mangelnder Hygiene zu tun haben. Das ist aber nicht der Fall! Gerade auf sauberen Köpfen fühlen sich Läuse besonders wohl.
Je öfter Kinder die Köpfe zusammenstecken, umso leichter verbreiten sich die Quälgeister, indem sie von einem Kopf zum nächsten krabbeln. Wichtig ist es, sie rasch wieder loszuwerden und eine weitere Verbreitung zu verhindern. Dafür ist es notwendig, umgehend und gründlich zu behandeln sowie das Umfeld des Kindes, d. h. die Klasse oder den Kindergarten und die engsten Spielkameraden, zu informieren, auch wenn es vielleicht Überwindung kostet.
Wir haben die wichtigsten Informationen zu Kopfläusen und deren Behandlung zusammengefasst. Auch Ihre Kinderärztin/Ihr Kinderarzt und Ihre Schulärztin/Ihr Schularzt stehen Ihnen bei Fragen sehr gerne zur Verfügung.
Wissenswertes über Kopfläuse
Diese lästigen Insekten haben sechs Beine, sind ausgewachsen etwa 3 Millimeter groß und haben keine Flügel. Sie sind sehr flink, und ihr natürlicher Lebensraum ist (leider) der menschliche Kopf.
Kopfläuse verbreiten sich krabbelnd von Kopf zu Kopf. Sie springen nicht, sie können nicht fliegen, sie warten auch nicht irgendwo in der Wohnung, bis ein neuer Kopf vorbeikommt. Freiwillig wird eine Laus einen Kopf nur dann verlassen, wenn sie einen neuen findet, den sie besiedeln kann. Beim „Übersiedeln“ hilft ihr die elektrostatische Anziehung der Haare.
Eine erwachsene Laus legt täglich bis zu 10 Eier (Nissen) auf dem Kopf ab. Dabei „klebt“ sie die Nisse dicht an der Kopfhaut an ein Haar. Erwachsene Läuse sind bei gutem Licht auch mit freiem Auge erkennbar. Larven und Nymphen („Baby-Läuse“) sehen wie erwachsene Läuse aus, sind aber kleiner. Besonders gern sitzen sie an den wärmsten Stellen des Kopfes, im Nacken und hinter den Ohren.
Laus-Alarm? Das ist zu tun!
Ganz klar: Kopfläuse sind grauslich und lästig. Aber sie sind völlig ungefährlich und übertragen auch keine Krankheitserreger. Durch eine rasche Behandlung kann man die harmlosen Plagegeister auch relativ einfach wieder loswerden.
So wirken die Anti-Laus-Präparate
Für die Bekämpfung von Kopfläusen waren lange Zeit nur Präparate mit Insektengiften erhältlich, die den Läusen und auch deren Larven schnell den Garaus machten. Heute werden hingegen Anti-Läuse-Mittel bevorzugt, die physikalisch wirken. Meist „verstopfen“ oder verkleben sie die Atemöffnungen der Läuse und die Luftlöcher der Nissen. Dadurch ersticken die Plagegeister innerhalb weniger Minuten und trocknen aus. Diese Produkte sind sowohl gegen die ausgewachsene Kopflaus als auch gegen die heranwachsende Larve und gegen Nissen wirksam. Zur Sicherheit sollten die meisten Produkte dennoch nach sieben Tagen ein weiteres Mal angewendet werden, um ganz sicher alle Parasiten abzutöten.
Wichtig: Kopfläuse kann jeder bekommen!
Es gibt also keinen Grund, sich für Läuse zu genieren. Um eine weitere Verbreitung der lästigen Quälgeister zu verhindern ist es unbedingt notwendig, unverzüglich Schule oder Kindergarten über den Befall zu informieren. Nur dann können auch alle anderen Kinder kontrolliert und behandelt werden. Andernfalls ist die Gefahr für eine Wiederansteckung auch für Ihr Kind enorm hoch. Ihr Kind kann wieder in die Schule bzw. in den Kindergarten, sobald es sorgfältig mit Anti-Läuse-Mittel behandelt wurde. Einige Kindergärten und Schulen fordern bei der Rückkehr eine ärztliche Bestätigung, dass Ihr Kind „lausfrei“ ist.
Hartnäckige Nissen
Auch nach einer erfolgreichen Behandlung findet man häufig noch Nissen in den Haaren. Diese können sich zwar nicht mehr weiterentwickeln, sind aber manchmal sehr hinderlich, wenn man für Kindergarten oder Schule ein Attest benötigt, das bestätigt, dass das Kind LAUS- UND NISSEN-FREI ist. Ein altbewährter Trick ist das Waschen der Haare mit verdünntem Essig, um den „Nissenklebstoff“ zu lösen und die Nissen „abzuschwemmen“. Wenn auch das nicht alle Nissen restlos beseitigt, hilft nur das mühsame Auskämmen der Haare mit einem ganz engzinkigen Nissenkamm aus Metall.
Lausfreie Umgebung
Auch wenn eine Ansteckung mit Kopfläusen theoretisch auch über Kopfpölster, Autositze oder Plüschtiere möglich ist, weiß man heute längst, dass diese Übertragungswege sehr unwahrscheinlich sind. Eine Laus kann abseits des Kopfes nur wenige Stunden überleben.
Früher wurde oft empfohlen, Kuscheltiere und Hauben wochenlang einzufrieren. Wer ganz sichergehen möchte, kann diese Gegenstände in Plastiksäcke stecken und luftdicht verschlossen zwei Tage stehen lassen.
Notwendig ist das allerdings nicht!
Besonders wichtig ist hingegen die gründliche Reinigung aller Kämme und Bürsten unter heißem Wasser sowie das Wechseln der Bettwäsche aller Familienmitglieder.
Lausige Fakten
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Die meisten Kinder machen irgendwann Bekanntschaft mit Kopfläusen. Die persönliche Hygiene spielt dabei keine Rolle.
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Die Kopflaus ist ein Parasit, der nur den Menschen befällt. Eine erwachsene Kopflaus legt pro Tag bis zu 10 Eier (Nissen) und lebt maximal 30 Tage.
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Kopfläuse entwickeln sich über mehrere Stadien vom Ei über die Larve bis zur erwachsenen Laus.
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Läuse gelangen krabbelnd von Kopf zu Kopf und nutzen dafür die elektrostatische Anziehung der Haare.
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Die Laus benutzt ihren stechenden Saugrüssel, um etwa alle 2 bis 4 Stunden eine kleine Menge Blut aus dem befallenen Kopf zu saugen. Dabei gibt sie Speichel ab, um die Blutgerinnung zu verzögern. Dieser Speichel löst den Juckreiz aus, der für einen Kopflaus-Befall typisch ist.
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Abseits des Kopfes ohne Blutmahlzeit können Läuse nicht lange überleben und vertrocknen rasch.
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Vorsicht ist geboten, wenn Kleinkinder unter 2 Jahren von Kopfläusen betroffen sind. In diesem Fall lassen Sie sich bitte unbedingt bei Ihrem (Kinder-)Arzt/Ihrer (Kinder-)Ärztin beraten, wie Sie vorgehen sollen.